Stadtplatzprogramm 2030+
Transformation von Stadt- und Quartiersplätzen zu nachhaltigen Aufenthaltsräumen
Öffentliche Räume sind die Orte unseres gesellschaftlichen Zusammentreffens. Sie sind beispielsweise Aufenthaltsräume für Kommunikation und Erholung, Erlebnis- und Aktivräume für Sport und Spiel, Freiräume für demokratische Aushandlungsprozesse - kurz: der Begegnungsraum unserer Stadtgesellschaft in all ihren Facetten.
Auf die Plätze, Leipzig, los! Leipzigs Stadt- und Quartiersplätze stellen sich nachhaltig neu auf.
Neben der gestalterischen Qualität der Leipziger Stadt- und Quartiersplätze wird ihre Aneignung und Nutzung infolge des voranschreitenden Klimawandels immer stärker von mikroklimatischen Bedingungen abhängen. In den Jahren bis 2030 werden deshalb in Leipzig zahlreiche öffentliche Plätze vom Asphalt befreit, umgestaltet und begrünt. Damit sollen sie attraktiver werden, zugleich verbessern sie durch mehr Bäume, Sträucher und entsiegelte Flächen das Stadtklima, tragen zu reinerer Luft und weniger Lärm bei. Die öffentlichen Plätze in unserer Stadt weiter zu entwickeln und an den Klimawandel anzupassen, ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft unserer wachsenden Stadt.
Mit dem Stadtratsbeschluss zum "Stadtplatzprogramm 2030+" fiel am 13. März 2024 der offizielle Startschuss zur nachhaltigen Umgestaltung von 22 steinernen Stadtplätzen sowie einem Garten- und einem Dorfplatz.
Auf die Plätze, Leipzig, los!
Vier Plätze im Stadtgebiet Leipzigs sollen bereits 2025 nach den Wünschen der Bürger/-innen umgebaut sein. Kommen Sie an folgenden Tagen zwischen 15:00 und 18:00 Uhr vorbei und erzählen Sie uns von Ihren Ideen:
- Plagwitzer Rathausplatz: 14. Mai 2024
- Platz am Stadtteilpark Rabet: 23. Mai 2024
- Südplatz: 29. Mai 2024
- Eutritzscher Markt: 31. Mai 2024
oder auch online im Beteiligungsportal, welches für drei Wochen freigeschaltet sein wird.
Plagwitzer Rathausplatz © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigenPlatz am Stadtteilpark Rabet © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigenSüdplatz © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigenEutritzscher Markt © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigen
Bürger/-innenbeteiligung - Ihre Ideen sind gefragt!
Von den insgesamt 24 Plätzen sollen bis Ende 2025 bereits vier Plätze der Kategorie Teilumbau realisiert sein. Der Begriff Teilumbau definiert eine punktuelle, kurzfristige Maßnahme, unter die beispielsweise Elemente wie Bäume, Bänke, Pflanzbeete und auch Sport- und Spielflächen zählen können.
Auf den ersten vier Plätzen werden noch in diesem Mai jeweils Beteiligungsveranstaltungen durchgeführt. Während auf jedem Platz eine Vor-Ort-Beteiligung zur künftigen Gestaltung stattfinden wird, erhalten Leipzigs Bürger/-innen zusätzlich die Möglichkeit, ihre Ideen im Rahmen einer Online-Beteiligung einzubringen. Das Online-Beteiligungsformat wird für die Dauer von circa drei Wochen geschaltet sein. Mehr Informationen folgen diesbezüglich in Kürze.
Wir freuen uns auf Ihre Ideen und Beiträge!
1. Steigerung der Aufenthaltsqualität
Gute räumliche Bedingungen erzeugen attraktive Verweilmöglichkeiten, ansprechende Atmosphären, fußgänger/-innenfreundliche Wegeführungen und fördern die Aneignung der Plätze durch Bürger/-innen.
2. Klimaanpassung
Die Anpassung der Stadtplätze an den Klimawandel erfolgt durch Verschattung, Versickerungs- und Verdunstungsflächen. Die Plätze werden von Asphalt befreit, umgestaltet und begrünt. Auch das Anlegen von Brunnen und Wasserflächen sind Strategien der Klimaanpassung und tragen so zur Abkühlung der Stadt an heißen Tagen bei.
3. Inklusive Stadt
Das Stadtplatzprogramm verfolgt ebenso die Umsetzung einer inklusiveren Stadt. Mit jeder Platzumgestaltung werden bestehende Barrieren im öffentlichen Raum beseitigt und dabei die Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben gestärkt.
4. Multifunktionalität
Plätze gewährleisten soziale Interaktionen, sind Orte kultureller Veranstaltungen, ermöglichen vielfältige Formen der Erholung, fördern wirtschaftliche Aktivitäten und dienen als Aufenthaltsräume. Sie bieten Raum für Klimaanpassungsmaßnahmen, sind Lebensräume für Tiere und Pflanzen und ermöglichen ein breites Mobilitätsangebot. Mit dem Stadtplatzprogramm werden Leipzigs Plätze an die vielfältigen Bedürfnisse der Bürger/-innen angepasst und dabei in ihrer Multifunktionalität ausgebaut.
Im Rahmen des Stadtplatzprogramms wurde das gesamten Stadtgebiet bezüglich seine Stadtplätze hin untersucht. Die über 130 berücksichtigten Plätze sind ausschließlich auf städtischen Flächen gelegen und umfassen eine Fläche von mindestens 500 Quadratmetern. Sie sind:
- bestehende Plätze und/oder
- Orte, die die Bezeichnung „Platz“ im Namen tragen und
- Flächen, die wegen ihrer zentralen Lage, ihrer Größe und ihres Umfeldes das Potenzial aufweisen, zukünftig Platznutzungen aufzunehmen.
Zentraler Platz - Ein städtischer, größtenteils versiegelter Platz, der zentral gelegen ist und übergeordnete Funktionen für die Stadt besitzt.
Quartiersplatz - Ein städtischer, größtenteils versiegelter Platz in einem dichten Wohnquartier mit zentraler Funktion für das Quartier.
Potenzialfläche - Eine Fläche, die wegen ihrer räumlichen Parameter das Potenzial besitzt, zukünftig als Platz genutzt zu werden.
Gartenplatz - Ein mehrheitlich unversiegelter, städtischer Platz in Wohnumfeldnähe, dessen Erscheinungsbild von Vegetation bestimmt ist.
Dorfplatz - Ein Platz, der in städtischen Randlagen mit niedriger Bebauungsdichte verortet ist.
Um aus den über 130 Plätzen eine zweckmäßige und umsetzbare Menge zu bestimmen, wird eine Priorisierung durch folgende acht Kategorien vorgenommen:
- Stadtklima
- Bedeutungsplan Fußverkehr
- Starkregengefahr
- Schwerpunkt Stadtentwicklung
- Ausstattung
- Baulicher Zustand
- Entwicklungspotenzial
- Bürger/-innenbefragung
22 Plätze weisen aufgrund der fachlichen Analyse und Priorisierung den höchsten Handlungsbedarf auf und werden nun zusammen mit den Bürger/-innen neu gestaltet (siehe Download Steckbriefe Stadtplätze).
Die Umgestaltung der Stadtplätze kann in zwei Arten erfolgen:
Komplettumbaumaßnahmen: leisten aufgrund ihrer ganzheitlichen Umgestaltung einen langfristigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität, des Mikroklimas und zur Minderung der Überschwemmungsgefahr. Im Vergleich zu den Teilumbaumaßnahmen weisen sie jedoch höhere Kosten, längere Planungszeiten und einen umfangreichen Materialeinsatz auf. Plätze dieser Kategorie haben eine übergeordnete Bedeutung, liegen an zentralen und repräsentativen Orten und sind besonders geeignet einen langfristigen Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele der Stadt zu leisten.
Teilumbaumaßnahmen: sind punktuelle und kurzfristige Maßnahmen wie das Platzieren von Bäumen, Bänken und Pflanzbeeten. Wenn die Rahmenbedingungen es zulassen, können sogar Sport- und Spielflächen dazuzählen. Welche Elemente tatsächlich zur Anwendung kommen, bestimmen einerseits Vorgaben, wie Feuerwehrzufahrten, der Leitungsbestand, verkehrliche Auflagen und andererseits die Wünsche und Hinweise der Bürger/-innen. Der Bereich, in welchem Elemente platziert und der öffentliche Raum umgestaltet werden kann, ist auf den Fotos lila markiert. Diese Teilumbaumaßnahmen haben das Potenzial, Veränderungen zeitnah aufzuzeigen. Im Vergleich zu den Komplettumbauten benötigen sie einen geringeren Zeit- und Materialaufwand. Diese Plätze sind in Wohnquartieren gelegen und haben geringere verkehrliche Anforderungen.
Stadtplätze
- Wilhelm-Leuschner-Platz
- Vorplatz "Einkaufskomplex PeP"
- Polygraphplatz
- Vorplatz Hauptfeuerwache
- Eutritzscher Markt
- Platz am Hauptbahnhof Westseite
- Salzgäßchen
- Platz am Hauptbahnhof Ostseite
- Vorplatz Astoria
- Dorotheenplatz
- Stötteritzer Platz
- Ostplatz
- Südplatz
- Bayrischer Platz
- Stadionvorplatz
- Plagwitzer Rathausplatz
- Wilhelm-Liebknecht-Platz
- Platz am Stadtteilpark Rabet
- Platz an der Mockauer Post
- Quartiersplatz an der Wintergartenstraße "Hahnekamm"
- Vorplatz Schulcampus Johannisallee